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Illustration als Vorbereitung zu Durchlässigkeit von Materie / illustration in preparation to matter porosity

Spray paint on paper 230 x 125 cm, 2018

Die Serie (2015) von sechs Arbeiten thematisiert Auszüge aus dem Roman »Gargantua« des französischen Arztes und Humanisten François Rabelais (1483? 1494?-1553). Technisch ausgeführt sind die 100 x 70 cm großen Blätter in einer Mischung aus Sprühfarbe, Stoff mit Acrylmedium und Pastellkreide auf Papier.

»Mens sana in corpore sano« – in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist – könnte der Leitsatz des Arztes und Schriftstellers aus der Renaissance gewesen sein: François Rabelais. Einer seiner Romane, »Gargantua«, ist ein Klassiker der französischen Literatur. Ganz auf Höhe der intellektuellen Auseinandersetzungen während der Renaissance in Frankreich beschreibt der Autor im 23. Kapitel des Buchs sein humanistisches Ideal von Erziehung und Bildung für ein gesundes Leben am Beispiel des jungen Ritters und Riesen Gargantua. Aus dem Wechselwirken von geistiger Tätigkeit und sportlichem Training ensteht ein Lehr- und Lernprogramm, das – in einer modifizierten modernen Form – auch in den heutigen Schulen angestrebt und zum Teil umgesetzt wird. 

Einige der erwähnten Unterrichtsfächer sind veraltet und fallen nicht mehr in die Zuständigkeit von Schule, Sportverein oder Familie. Andere Fächer stehen wiederum – in übertragenem Sinn – für bestimmte Disziplinen oder haben ihre ursprüngliche Bedeutung behalten. 

Aus der Vielzahl von Unterrichtsfächern wurden die sportlichen Übungen ins Auge gefasst. Daraus entstand der Gedanke an die Umsetzung einer Serie, in der einige wenige Tätigkeiten in abstrahierten Bildern ihren Ausdruck finden. Reduziert auf wenige Worte, die in dieser Reihenfolge so auch im altfranzösischen Text stehen, wurden erste sechs sportliche Aktivitäten für die weitere Arbeit ausgewählt – für das Verständnis, in Klammern dahinter, eine grobe Übersetzung meinerseits:

1. Voltigieren: »le faisoit voltiger« (man ließ ihn voltigieren)

2. Laufen: »Couroit le cerf« (dem Hirsch hinterherlaufen)

3. Schwimmen: Nageoit en parfonde eau (in tiefem Wasser schwimmen)

4. Klettern: montoit au matz (einen Mast hochklettern)

5. Bogenschießen: enfonceoit l'arc (den Bogen biegen)

6. Ballspielen: Jouoit à la grosse balle (mit dem großen Ball spielen)

SPRECHEN ÜBER BILDER – Neuköllner Bewohner sprechen über ihre aufgehängten Bilder

48-Stunden-Kunstfestival in Berlin-Neukölln

vom 27.-29. Juni 2014 Thema »Courage«

 

Mut ist nicht nur eine klassische Tugend jeder Aufklärung, sondern auch in ästhetischen Fragen unverzichtbar. Wenn ich auf Menschen in ihrem persönlichen Umfeld zugehe – z. B. in einer Hausgemeinschaft – und diese mir Bilder zeigen, die ihnen gefallen, seien sie selbst gemalt, fotografiert oder gesammelt, zeigen sie mir auch etwas Subjektives, reden über Gefühle, Ideen, Geschmack und Gefallen. Sie sind bereit sich mir im Gespräch und durch die Broschüre letztendlich einem weiteren Umfeld zu öffnen. Dies braucht Courage. Ebenso ist Mut zum ersten Schritt erforderlich, diese Gespräche zu eröffnen und nachzufragen.

Dokumentiert wird dieser Prozess in einer ästhetisch bearbeiteten Form, nämlich:

- im Nützlichen: wie Inhalte bildlicher und textlicher Art durch typografische 

Unterstützung in ihrer Wirkung betont und besser transportiert werden können.

- im Schönen: im Zeitalter der Digitalisierung und der E-Bücher den Sinn für Typographie und die Kunst der typografischen Gestaltung lebendig zu halten.

Übungen / Exercises

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